Droid-ify, die F-Droid Alternative
F-Droid, eine Plattform, die sich darauf spezialisiert hat, Open-Source-Apps anzubieten, hat kürzlich ihre Liste sogenannter "Anti-Features" erweitert. Diese Anti-Features sind unerwünschte Merkmale, die F-Droid in Apps identifiziert, und sie dienen als Grundlage für Entscheidungen darüber, wie oder ob eine App in der offiziellen F-Droid-App präsentiert wird. Dabei handelt es sich oft um Dinge wie die Abhängigkeit von nicht quelloffenen Netzwerkdiensten oder ähnlichen externen Faktoren.
Um was geht es genau
In der aktuellen Diskussion, die unter anderem auf Mastodon geführt wird, geht es darum, wie diese neuen Anti-Features gehandhabt werden und welche Konsequenzen dies für betroffene Apps hat. Einige Entwickler, wie diejenigen hinter Organic Maps, sehen sich plötzlich mit der Tatsache konfrontiert, dass ihre Apps im F-Droid-Client nicht mehr einfach zu finden sind. Dies liegt daran, dass Apps, die von den neuen Anti-Features betroffen sind, standardmäßig ausgeblendet werden und nur durch manuelle Einstellungen wieder sichtbar gemacht werden können. Dabei wurde das neue Anti-Featre "Tethered Network Services" in die Kategorie "andere unerwünschte Merkmale" verpackt, und es war nicht direkt ersichtlich, wie man die betroffenen Apps wieder angezeigt bekommt.
Während einige Kritiker dies als Zensur bezeichnen, könnte man argumentieren, dass es sich eher um eine strikte, aber gut gemeinte Richtlinie handelt, die jedoch in ihrer aktuellen Form möglicherweise über das Ziel hinausschießt. Es gibt deutlich problematischere Apps als OrganicMaps, wie zum Beispiel die Karten-App Osmand, die per Standard deutlich mehrere Anti-Features besitzt, die App wird aber trotzdem jedem weiterhin angezeigt. Es ist denkbar, dass die Entwickler von F-Droid nicht beabsichtigten, solche Auswirkungen zu haben, und dass die Ausblendung von Apps wie Organic Maps eher ein unbeabsichtigter Nebeneffekt war.
Update vom 25.09.2024
Laut F-Droid ist nun für alle Neuinstalltion das Anti-Feature Tethered Network Services per Standard aktiviert. Dieses befindet sich aber noch in der Kategorie "andere unerwünschte Merkmale" Damit taucht auch wieder OrganicMaps in den Suchergebnissen auf. Mit dem nächsten Release wird das Anti-Feature Tethered Network Services auch in eine eigenständige Kategorie gepackt, und wird nicht mehr unter "andere unerwünschte Merkmale" versteckt sein. Für bestehende F-Droid Installationen mit der Version 1.20.0 müssen "andere unerwünschte Merkmale" aktiviert werden, damit OrganicMaps wieder angezeigt wird.
In Zukunft wird den Nutzern über ein Pop-Up angezeigt, sollte ein neues unerwünschte Merkmal hinzugefügt werden, dabei kann gleich entschieden werden, ob die Features erlaubt sind, oder nicht.
Droidi-fy als Alternative
Aus diesem Anlass heraus, haben wir uns entschieden, auch gleich die App Store Alternative Droid-ify vorzustellen. Für Anwender, die sich durch diese Entwicklungen eingeschränkt fühlen, gibt es eben den alternativen Client Droid-ify, welcher diese Anti-Features ignoriert, bzw, keine Vorauswahl trifft, welche Apps angezeigt werden, und welche nicht, und deshalb die betroffenen Apps weiterhin zugänglich macht. Dieser Client bieten eine interessante Alternative, da sie die Vorteile eines zentralen Open-Source-Stores beibehalten, ohne die neuen, möglicherweise zu strikten Richtlinien von F-Droid umzusetzen.
Droid-ify Installation
Installieren könnt ihr Droid-ify direkt von F-Droid hier, oder auf der Github Seite von Droid-ify direkt.
Anwendung von Droid-ify
Die Anwendung ist simple und einfach, Droid-ify kommt, im Gegensatz zu F-Droid im Material 3 Design, und ist übersichtlicher, und einfacher gestaltet. Ausserdem kommt Droid-ify bereits mit sämtlichen Paketquellen, die man so von bekannteren Apps wie NewPipe, Mercurygram, Schildichat, Molly und etc kennt, als Opt-In Methode. Das heisst, falls man Apps aus diesen Repos angezeigt bekommen möchte, kann man diese einfach aktivieren, und muss sich nicht mühselich die Repos von den Entwicklern erst zusammen suchen, dicker Pluspunkt.
Entdecken Hauptseite
Die Hauptseite ist zugleich die Entdeckerseite, hier könnt ihr nach Apps suchen, und sich diese auch in Kategorien Anzeigen lassen, die sogar vielfältiger sind, als die von F-Droid. Die Kategorienleiste befindet sich direkt unter den Tabs. Einfach auf Alle Anwendungen tippen, und eine Kategorie auswählen:
Droid-ify installierte Apps
Hier seht ihr all eure installierten Apps. Alle Apps, die via F-Droid installiert worden sind, werden auch hier angezeigt. Ausserdem sind die Aktualierungen kompatiblen mit den Installationen aus dem F-Droid Store. Sind die Versionsnummern orange markiert, gibt es Aktualisierungen für die jeweilige Version. Mit einem Tipp auf die jeweilige App, findet ihr natürlich auch noch Informationen, Versionen und Details zu den Entwicklern.
Droid-ify Aktualisierungen
Hier findet ihr alle Apps in einer Liste, für welche Aktualisierungen verfügbar sind. Mit einem Klick auf die App könnt ihr einzelen aktualisieren, sollten Updates für mehrere Apps verfügbar sein, erscheint unten ein Button mit dem ihr alle Apps auf einmal aktualisieren könnt:
Droid-ify Einstellungen
Mit einem Druck auf die 3 Punkte oben rechts kommt ihr auf die Einstellungen die Apps. Diese sind sehr übersichtlich, und für einen Neuling sogar verständlicher und einfacher als bei F-Droid:
Ihr könnte die Sprache festlegen, das Material You Design aktivieren damit es zu eurer Farbumgebung passt, Wischgesten aktivieren und das Updateverhalten der App beeinflussen. Ausserdem könnt ihr einen Proxy festlegen, und aber auch die kompletten Einstellungen der App exportieren und importieren. Falls ihr viele zusätzliche Repos habt, könnt ihr diese hier auch sichern, toll gemacht!
Repositories / Paketquellen von Droid-ify
Mit einem Druck auf die 3 Punkte kommt ihr auch direkt in die Paketquellen der App, hier habt ihr, wie bereits erwähnt die wichtigsten Paketquellen enthalten. Diese müssen nur bei Bedarf aktivierten werden, können aber auch wieder entfernt werden. Natürlich lassen sich mit dem Button Repository hinzufügen weitere Quellen hinzufügen.
Fazit
Aus markttechnischer Sicht ist es von entscheidender Bedeutung, dass es immer Alternativen gibt, insbesondere in einem dynamischen und innovativen Sektor wie dem der Open-Source-Software. Vielfältige Optionen fördern den Wettbewerb, treiben die Innovation voran und bieten den Nutzern die Möglichkeit, Lösungen zu wählen, die ihren spezifischen Bedürfnissen und Wertvorstellungen am besten entsprechen.
Im Fall von F-Droid und seinen Alternativen wie Droid-ify zeigt sich, dass unterschiedliche Ansätze in der Handhabung von Apps und deren Richtlinien zu unterschiedlichen Nutzererfahrungen führen können. Während F-Droid einen rigorosen, möglicherweise restriktiven Ansatz verfolgt, bieten Alternativen wie Droid-ify mehr Flexibilität und Freiheit. Diese Vielfalt ermöglicht es Nutzern, die für sie beste Option zu wählen, was letztlich zur Stärkung des gesamten Ökosystems beiträgt.
Aus wirtschaftlicher Sicht stellt die Existenz von Alternativen sicher, dass kein einzelner Anbieter eine Monopolstellung einnimmt, was zu einer gesunden Marktdynamik führt. Anbieter müssen kontinuierlich innovativ bleiben und auf die Bedürfnisse ihrer Nutzer eingehen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Für die Nutzer bedeutet dies, dass sie Zugang zu besseren, vielseitigeren und maßgeschneiderten Lösungen haben, was ihre Zufriedenheit und die Akzeptanz der Technologien erhöht.
Insgesamt gilt: Alternativen bereichern den Markt, bieten Sicherheit gegen Abhängigkeiten und fördern eine offene und fortschrittliche Entwicklung, die letztlich allen Beteiligten zugutekommt.
Falls ihr euch F-Droid auch anschauen wollt, findet ihr hier eine Einstallation- und Anwendungsanleitung.
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