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Revolut und die GrapheneOS Blockierung - die Gründe

Revolut, der weltweit bekannte Anbieter von Finanzdienstleistungen, hat kürzlich seine App für Benutzer blockiert, die GrapheneOS verwenden – ein Betriebssystem, das weithin für seine überlegene Sicherheit und seinen strikten Datenschutz bekannt ist. Während Revolut öffentlich behauptet, diese Blockierung sei aus Sicherheits- und Datenschutzbedenken notwendig, lässt die Realität ein anderes Licht auf die Beweggründe fallen. Unsere Recherchen zeigen, dass diese Entscheidung nicht nur unbegründet, sondern auch ein kalkulierter Angriff auf freie und sichere Software ist.

GrapheneOS: Sicherheit und Datenschutz auf höchstem Niveau

GrapheneOS, ein alternatives Android-Betriebssystem, ist speziell dafür konzipiert, Nutzern die beste verfügbare Sicherheitsarchitektur zu bieten. Es integriert Funktionen wie Hardware Key Attestation, mit der eindeutig verifiziert werden kann, ob ein Gerät unverändert und sicher ist. Ironischerweise könnte Revolut diese Technologie problemlos nutzen, um die Integrität eines Systems zu bestätigen – die Hardware-Sicherheitsinfrastruktur von GrapheneOS ist sogar besser als die vieler Geräte mit Stock-Android.

Stattdessen lehnt Revolut das Betriebssystem kategorisch ab, obwohl es sicherer ist als viele offizielle Android-Installationen. Der Grund? Laut unserer Informationen und Gesprächen mit Entwicklern liegt das nicht an echten Sicherheitsbedenken, sondern an wirtschaftlichen Interessen.

User die Revolut installieren wollen, begrüsst sein einigen Wochen dieser lachhafte Hinweis

Wer bestimmt, was eine "offizielle Android-Firmware" ist?

Die Entscheidung darüber, was als „offizielle Android-Firmware“ gilt, liegt nicht in den Händen einer unabhängigen Instanz oder eines Gesetzes, sondern wird von Google und den Herstellern getroffen. Google hat die "Kontrolle" über Android und definiert, welche Geräte und Firmware-Versionen den Kriterien des sogenannten Android Compatibility Definition Document (CDD) entsprechen. Nur Geräte, die diese Kriterien erfüllen und die notwendigen Tests bestehen, erhalten eine Lizenz für Google Mobile Services (GMS).

Das Problem hierbei: Es gibt keine gesetzliche Grundlage, die eine „offizielle“ Android-Firmware definiert. Die Kriterien sind rein geschäftlich motiviert und geben Google enorme Kontrolle über den Markt. Systeme wie GrapheneOS, die bewusst keine GMS-Lizenz anstreben, weil sie Datenschutz und Sicherheit priorisieren, werden dadurch unrechtmäßig als „inoffiziell“ eingestuft – obwohl sie technologisch oft überlegen sind.

Die Begrenzung auf „offizielle Android-Firmware“ ist also keine objektive oder neutrale Klassifizierung, sondern ein Instrument, um Googles Interessen zu sichern und unabhängige Betriebssysteme zu benachteiligen. Revolut macht sich hier mitschuldig, indem es diese einseitigen Standards akzeptiert und Nutzer freier Software aktiv ausschließt.

Wem gehört Android?

Android als Betriebssystem gehört nicht vollständig Google. Android ist ein Open-Source-Projekt, das ursprünglich von der Firma Android Inc. entwickelt wurde und 2005 von Google gekauft wurde. Das Basissystem von Android wird unter dem Android Open Source Project (AOSP) bereitgestellt, was bedeutet, dass der Kern von Android frei verfügbar ist und von jedem genutzt oder verändert werden kann.

Was gehört Google?

  • Google Mobile Services (GMS): Diese Sammlung von Apps und Diensten, einschließlich Google Play Store, Google Maps, Gmail, YouTube und mehr, gehört komplett Google. GMS ist nicht Open Source und wird separat lizenziert.
  • Android-Marke: Der Name „Android“ und das Logo sind Markenzeichen von Google, daher können nur Systeme, die von Google zertifiziert wurden, offiziell unter dem Namen „Android“ vertrieben werden.
  • Weiterentwicklung und Kontrolle: Google kontrolliert, welche Änderungen ins AOSP einfließen, und hat durch das „Compatibility Definition Document (CDD)“ die Kontrolle darüber, welche Geräte als kompatibel gelten. Gerätehersteller, die GMS lizenziert haben wollen, müssen sich an diese Vorgaben halten.

Kurz gesagt: Der Kern von Android ist Open Source und gehört der Allgemeinheit. Die meisten der Android-Dienste, wie der Play Store, stehen jedoch unter der Kontrolle von Google. Durch diese starke Verflechtung hat Google faktisch eine sehr große Kontrolle über Android, auch wenn es rechtlich nicht ausschließlich „ihnen gehört“.

Die wahren Gründe: Googles Geschäft schützen

Die Blockierung erfolgt nicht, weil GrapheneOS unsicher ist – ganz im Gegenteil. Der wahre Grund ist, dass GrapheneOS keine Google Mobile Services (GMS) lizenziert. Revolut und ähnliche Anbieter arbeiten eng mit Google zusammen und nutzen SafetyNet, um Geräte zu authentifizieren. Da GrapheneOS keine vollständige Unterstützung für SafetyNet bietet, sehen Anbieter wie Revolut ihre Geschäftsbeziehungen mit Google gefährdet, wenn sie alternative Plattformen zulassen.

Dies ist kein Problem der Sicherheit, sondern der Kontrolle. Es ist ein Versuch, alternative Ökosysteme zu unterdrücken und freie Software zu marginalisieren, die sich nicht in die von Google definierten Spielregeln fügt.

Datenschutz als Feigenblatt für Profitinteressen

Revolut argumentiert, dass Datenschutz ein Kernanliegen sei – aber wie ernst können wir diese Aussage nehmen? Ein Unternehmen, das es ablehnt, ein Betriebssystem zu unterstützen, das Datenschutz rigoros priorisiert, offenbart hier einen doppelten Standard. GrapheneOS ist bekannt für den vollständigen Verzicht auf Google-Dienste und deren invasive Datenpraktiken. Nutzer, die Revolut mit GrapheneOS verwenden möchten, setzen sich bewusst für ihre Privatsphäre ein – und werden von Revolut dafür abgestraft.

Statt Datenschutz zu fördern, wirkt Revoluts Blockade als Hindernis für Nutzer, die echte Kontrolle über ihre Daten behalten wollen. Diese Entscheidung sendet eine klare Botschaft: Datenschutz zählt weniger als die Geschäftsbeziehung zu Google.

Moralische und demokratische Konsequenzen

Die Entscheidung von Revolut hat weitreichende Auswirkungen. Sie zementiert die Vormachtstellung großer Technologiekonzerne und untergräbt die Prinzipien der freien Wahl und Selbstbestimmung. Unternehmen wie Revolut profitieren von dem Vertrauen ihrer Nutzer – doch statt echte Sicherheitslösungen anzubieten, setzen sie auf fragwürdige Geschäftspraktiken, die die Freiheit der Technologie beschneiden.

Es ist moralisch unverantwortlich und demokratisch gefährlich, solche monopolistischen Strukturen zu fördern. Anbieter wie Revolut sollten ihre Verantwortung gegenüber ihren Nutzern ernst nehmen, anstatt die Interessen eines Großkonzerns über alles zu stellen.

Was wir tun können

  1. Eine formale Beschwerde einreichen:
    Schreibt eine formelle Beschwerde an Revolut und macht deutlich, dass ihr als Kunde eine Änderung der aktuellen Politik fordert. Hebt hervor, dass die Blockade von GrapheneOS-Nutzern unbegründet ist und dass die Hardware Key Attestation API eine Verifizierung des Systems erlaubt.
    Schreibt die Beschwerde an: formalcomplaints@revolut.com
  2. Alternativen in Betracht ziehen:
    Wenn Revolut nicht auf die Beschwerden reagiert, zieht ganz klar in Betracht, auf andere Anbieter zu wechseln, die Nutzern von freien und sicheren Betriebssystemen keine Steine in den Weg legen.
  3. Bewusstsein schaffen:
    Teilt diese Informationen in sozialen Netzwerken und innerhalb eurer Community. Nur wenn genug Aufmerksamkeit auf diese Missstände gelenkt wird, steigt der Druck auf Revolut, ihre Praktiken zu überdenken. Jeder Beitrag, Tweet oder Kommentar zählt.
  4. Öffentliche Diskussion fördern:
    Sprecht mit Freunden, Familie und Kollegen über die Konsequenzen solcher Entscheidungen. Der Schutz freier Betriebssysteme ist ein Thema, das weit über GrapheneOS hinausgeht und die Zukunft der digitalen Freiheit betrifft.

Was haben wir getan haben

Wir haben Revolut für etwas mehr als 3 Wochen diese Mail geschrieben, mit einem Ultimatum von 2 Wochen, mit der bitte, auf unsere Rückfragen eine Antwort zu bekommen. Revolut hat bis jetzt nicht geantwortet, und ein offzielles Statement bleibt aus, deshalb habe ich mich entschlossen, diesen Artikel zu veröffentlichen, da ich es wichtig finde, das die Nutzer wissen, was hinter den Fassaden abläuft.

Dear Revolut Team,

I am writing to you on behalf of *yourdevice.ch*, a platform dedicated to promoting privacy-focused and secure technologies. With an annual readership exceeding 100,000 and rapidly growing, we are an upcoming voice in the tech community, advocating for digital freedom and ethical practices in the industry.

We are deeply concerned and disappointed by your recent decision to block users of GrapheneOS, an operating system widely recognized for its robust security and privacy features. Your stated rationale, citing “security and privacy concerns,” is not only unfounded but misleading. As an organization committed to transparency, we find it necessary to challenge this narrative and highlight the true motivation behind this policy.

*The Reality Behind the Decision*

It has become evident, through insider conversations and careful analysis, that the actual reason for blocking GrapheneOS is not about user security. The decision stems from the fact that GrapheneOS does not license Google Mobile Services (GMS), and your app’s restrictions are serving to enforce Google’s business interests rather than enhancing user protection. This reality is troubling and undermines Revolut’s credibility as a forward-thinking financial technology company.

Your position contradicts the ethos of democracy, innovation, and fair competition. GrapheneOS is a beacon of what secure, independent software can achieve. Penalizing users for choosing a superior privacy-respecting system is not only ethically questionable but also a direct affront to the values of transparency and freedom of choice.

*Challenging Your Privacy and Security Claims*

GrapheneOS is arguably *more secure*than any stock Android OS, including those with GMS. It employs advanced security hardening measures, unparalleled permission controls, and superior sandboxing that go far beyond Google’s implementation. Blocking GrapheneOS under the guise of “security concerns” is disingenuous and misleads your user base. This approach is not about protecting users but maintaining a dependence on Google’s ecosystem, at the expense of innovation and consumer choice.

Furthermore, it is worth noting that GrapheneOS fully supports the use of the *Hardware Key Attestation API*, which allows apps to verify that the operating system is unmodified and running on genuine hardware. This renders any argument about the inability to verify the integrity of the system moot. Revolut could leverage this API to ensure compliance without excluding users of GrapheneOS.

*A Call for Moral and Democratic Responsibility*

Revolut is in a position of influence and trust. By adopting such exclusionary practices, you risk alienating a growing community of privacy-conscious users who demand better from the tech industry. It is imperative for companies like yours to lead by example and support diverse, secure, and privacy-enhancing solutions. Instead, this policy sends a clear message: Revolut prioritizes corporate alliances over user freedom and security.

We urge you to reconsider this policy immediately. Continuing down this path will force us to make our readers aware of the broader implications of this decision. With our reach and influence, we will not hesitate to publish detailed reports exposing the motivations behind this exclusion, underscoring the harm it causes to privacy and technological progress.

*Closing Remarks*

This is not just about GrapheneOS; it is about the principles of fairness, choice, and trust in technology. Revolut has an opportunity to align itself with these values and support the growing movement for secure and independent technologies.

We request a response within 14 days addressing our concerns and clarifying Revolut’s stance on this matter. Failure to act will compel us to escalate this issue publicly in accompany with other Blogs and Companies to ensure transparency for your user base and our readership.

Sincerely,

Mario Hofmann
Founder, yourdevice.ch
Spitalstrasse 10
8180 Bülach, Switzerland
info@yourdevice.ch

Falls wir doch noch eine Antwort bekommen, werden wir sie natürlich hier veröffentlichen.

Fazit

Wir fordern Revolut erneut auf, die Blockierung von GrapheneOS umgehend aufzuheben und sich transparent zu den wahren Gründen dieser Entscheidung zu äußern. Andernfalls zeigt sich klar, dass Datenschutz und Sicherheit in diesem Unternehmen nichts weiter als Marketing-Phrasen sind.

Unsere Plattform, yourdevice.ch, wird weiterhin über solche Missstände berichten und alternative Lösungen aufzeigen. Denn Datenschutz und Sicherheit dürfen niemals den Profitinteressen geopfert werden.

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