Scannen unter Linux und GIMP Scan Anleitung

Scannen unter Linux und Gimp Scan Anleitung heute als Thema für unsere Umsteiger: Das Scannen von Dokumenten und Bildern auf einem Computer, der mit Linux Mint betrieben wird, mag auf den ersten Blick eine Herausforderung darstellen, besonders für diejenigen, die von anderen Betriebssystemen wie Windows oder macOS wechseln. Doch keine Sorge, Linux Mint bietet eine Vielzahl von Tools und Ressourcen, um das Scannen so einfach und effizient wie möglich zu gestalten. In diesem Artikel werden wir uns damit befassen, wie das Scannen unter Linux Mint funktioniert, welche Programme zur Verfügung stehen und welche Schritte unternommen werden sollten, um sicherzustellen, dass Euer Scanner problemlos funktioniert.

Voraussetzungen

Ihr benötigt einen Scanner, entweder via LAN angebunden oder ein Scanner direkt via USB Anschluss. Ich empfehle häufiger die Multifunktionsgeräte von Brother da diese häufig auf Anhieb von Linux erkannt werden. Die Canon Scanlid Serie ist ebenso eine Serie die eher weniger Probleme macht. Linux erkennt per häufig per Standard alle Scanner ohne zusätzliche Treiber installieren zu müssen.

Inbetriebname und erster Test

Steckt den Scanner an Eurer Gerät via USB Anschluss oder integriert via Netzwerkkabel in Euer Heim-Netzwerk. Öffnet am besten zuerst mal die Standard Scanner ab, auf Linux Mint beispielsweise Dokument-Scanner. Hier müsste der Scanner eigentlich direkt erkannt werden. Ist er nicht da, benötigen wir noch zusätzliche Konfigurationen. Ihr erkennt wahrscheinlich erstmal, dass die App ziemlich sporadisch ausgestattet ist, wer mehr von einer Scanner App erwartet, kann entweder ohne zusätzliche Scanner Apps die Scans anschliessend in GIMP bearbeiten. Wer mit dem Funktionsumfang zufrieden ist, und wenn der Scanner bereits auf Anhieb erkannt wird, kann hier bereits aufhören zu lesen 🙂

Installation von zusätzlicher OpenSource Scanner Treiber

Linux Mint kommt bereits von Haus aus mit einem Scan Backend das eine vielzahl von Treibern unterstützt. Vor allem aber für die Kommunikation mit Bildbearbeitungsprogrammen benötigt Linux ein ausgewachseneres Scan Back-End.

Unter Linux werden Scannertreiber im Gegensatz zu Treibern für Standardhardware nicht als Teil des Kernels integriert. Aktive Unterstützung von Linux oder die Bereitstellung eigener Treiber durch Scannerhersteller ist selten. Die meisten verfügbaren Treiber werden von Dritten, mithilfe von „Reverse Engineering“, also der Analyse der Windows-Treiber, entwickelt. Diese Herangehensweise ist jedoch ziemlich aufwändig: Selbst geringfügige technische Änderungen eines Herstellers in einer Produktreihe können dazu führen, dass der Treiber nicht mehr korrekt funktioniert.

Die Entwicklung von Linux-Treibern ohne die Unterstützung der Hersteller ist dementsprechend ein aufwändiger Prozess, was dazu führt, dass nur eine einige Scannern wirklich gut unterstützt werden.

Das Sane Projekt

Eine entscheidende Rolle für das einwandfreie Arbeiten von Scannern unter Linux spielt das Sane-Projekt („Scanning Access Now Easy“), welches sich der Entwicklung inoffizieller Open-Source-Treiber für eine Vielzahl von gängigen Scannermodellen widmet. Die Entwickler von Sane investieren viel Zeit in dieses Vorhaben.

Schaut am besten zuerst mal Auf der Webseite https://www.sane-project.org/sane-mfgs.html findet sich eine umfangreiche Tabelle, geordnet nach Herstellern, die Auskunft über die Kompatibilität verschiedener Scannermodelle mit Sane gibt.

Die Bewertung der Funktionsunterstützung durch die Sane-Entwickler reicht von „Complete“ (vollständige Unterstützung aller Funktionen), über „Good“ (Grundfunktionen werden unterstützt, spezielle Zusatzfunktionen könnten fehlen), und „Basic“ (funktionsfähig, aber mit Einschränkungen in der Qualität) bis hin zu „Unsupported“ (nicht unterstützt).

Sollte Euer Scanner unter Complete bis Good eingeordnet sein, sind es bereits gute Voraussetzungen viele der Funktionen Eures Scanner nutzen zu können.

Installation von Sane

Um Sane installieren zu können müsst Ihr kurz folgenden Befehl in die Kommandozeile eingeben und mit J die Installation bestätigen:

sudo apt install sane

Testet ob Euer Scanner ob er nun funktioniert.

Alternative Scanner Software auf Linux Mint

Wie bereits erwähnt ist die Dokument-Scanner App von Linux sehr einfach. Wir schauen uns eine Reihe weitere Programme an welche mehr Funktionsumfang bieten

Simple Scan: Dies ist das Standard-Scanprogramm in Linux Mint heisst aber Dokument-Scanner und bietet eine benutzerfreundliche Oberfläche mit grundlegenden Scaneinstellungen. Diese App müsst Ihr nicht mehr installieren.

Skanlite: Eine einfache und übersichtliche Alternative, die dennoch eine gute Auswahl an Scaneinstellungen bietet.

Installation:

sudo apt install Skanlite

XSane: Dieses Programm bietet erweiterte Funktionen und Einstellungen für professionellere Scan-Anforderungen. Die Oberfkäche erinnert aber eher aus der Zeit der 90iger Jahre.. Die Einstellungen sind aber sehr umfangreich. Ihr könnt eine Vorschau erstellen, und direkt die Einstellungen wie Helligkeit, Kontrast und Farben in Echtzeit Anpassen damit Ihr direkt sehen könnt wie der fertige Scan aussieht.

Installation:

supo apt install xsane

gscan2pdf: Ideal für das Scannen von Dokumenten, mit der Möglichkeit, sie direkt in PDF-Dateien zu konvertieren.

Installation:

sudo apt install gscan2pdf

VueScan: Eine kommerzielle Software jedoch nicht aus dem Bereich Open-Source. Dafür mit umfangreichen Funktionen und Unterstützung für eine Vielzahl von Scannern direkt out of the box.

Installation: Vuescan müsst Ihr als deb Datei vom Hersteller herunterladen. Den Download findet Ihr hier!

Testet am besten mal aus mit welcher Software Ihr am besten zurecht kommt. Für simple Scans empfehle ich Simple Scan oder Skanlite, für anspruchsvollere Scans Xsane oder VueScan.

Direkt in Gimp Scannen

Einige Benutzer bevorzusagen es Ihre Scans direkt in einer ausgewachsenen Bildbearbeitungssoftware wie Gimp zu bearbeiten. Das geht unter Linux nicht sofort mit Anhieb. Dazu benötigt Ihr die zusätzliche Treibersoftware Sane die wir bereits angesprochen hatten. Habt Ihr Sane wie oben erklärt installiert, könnt Ihr die Scans direkt in Gimp holen. Den Scan holt Ihr in Gimp unter Datei --> Erstellen --> xcanimage --> (scanner auswählen)

Danach könnt Ihr das Dokument scannen und direkt in Gimp bearbeiten

Scaneinstellungen und Tipps

• Auflösung: Für die meisten Dokumente reicht eine Auflösung von 300 dpi aus. Fotos oder andere detaillierte Bilder können jedoch eine höhere Auflösung erfordern.
• Farbtiefe: Wählt je nach Bedarf zwischen Schwarz-Weiß, Graustufen oder Farbe. Habt Ihr nur Dokumente, scannt in schwarzweis, das geht schneller.
• Format und Speicherort: Legt fest, in welchem Format (z.B. PDF, JPG, PNG) und an welchem Speicherort die gescannten Dateien abgelegt werden sollen.
• Vor dem Scannen: Stellt sicher, dass die zu scannende Oberfläche sauber und frei von Staub oder Schmutz ist, um die bestmögliche Scanqualität zu erreichen.

Mit den richtigen Werkzeugen und Einstellungen ist das Scannen unter Linux Mint ein eigentlich sehr leicht. Die meisten Scanner werden eigentlich sofort mit den Standardporgrammen funktionieren. Wer höhere Ansprüche hat, weicht auf andere Programme wie xsane, Vuescan oder Gimp aus. Ob Ihr Dokumente für die Arbeit digitalisieren, alte Familienfotos archivieren oder einfach nur ein Bild scannen möchtet, die oben genannten Programme und Tipps sollten Euch helfen, die gute Ergebnisse zu erzielen.