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Sammelt Mozilla Daten oder zensiert DuckDuckGo?

Sammelt Mozilla Daten oder zensiert DuckDuckGo? Einige Webseiten im deutschprachigen Raum sprechen momentan im Internet darüber, dass Mozilla bzw der Firefox Browser Eure Daten sammelt, und DuckDuckGo zensiert und angeblich Daten an Microsoft weiterverkauft. Viele Benutzer sind besorgt über die Datenpraktiken von Technologieunternehmen, und dies führt dazu dass auch Anbieter, die die Privatsspähre in den fordergrund stellen, immer mal wieder überprüft werden sollten.

Wir schauen uns an das beide Behauptungen heute etwas genauer an.

Sammelt Mozilla Daten? Zensiert DuckduckGo? Die Antwort darauf ist klar, nämlich nein!

DuckDuckGo und der Zensur und die Zusammenarbeit mit Microsoft

DuckDuckGo hat sich als datenschutzfreundliche Suchmaschinenalternative positioniert. Das Hauptverkaufsargument ist der Schutz der Benutzerdaten und die Nicht-Verfolgung der Online-Aktivitäten. Aber warum wird ihm Zensur vorgeworfen?

Suchmaschinen nutzen Algorithmen, um die Milliarden von Webseiten im Internet zu indizieren und zu ranken. Gelegentlich können diese Algorithmen dazu führen, dass bestimmte Websites nicht in den Suchergebnissen angezeigt werden, was manche als "Zensur" interpretieren könnten. Hier haben wir bereits eine Art Zensur, aber ist das wirklich Zensur? Ich würde behaupten nein, den alle Suchmaschinen ranken Webseiten nach der Qualität der Inhalte, deshalb kann es passieren, dass Webseiten, die eher schlechtere Besucherzahlen haben, bzw die Besucher nicht lange auf der Seite verweilen, mit der Zeit schlechter ranken. Bleibt ein Nutzer nicht lange auf einer Seite, stellt dies eine Art Qualitätsmerkmal auf. Die Masse der gesammelten Daten kann somit Aufschluss darüber geben, wie gut der Inhalt einer Seite wirklich ist.

Kritischer wird es bei der folgenden News:

https://www.nytimes.com/2022/03/11/technology/duckduckgo-russia-disinformation.html

Hier muss man bereits genauer hinschauen und das ganze kritisch betrachten. Eine Suchmaschine sollte in erster Linie ungefilterte Suchergebnisse präsentieren, und nicht anhand von geopolitischer Geschehenisse eine bestimmte Richtung einschlagen, unabhängig davon was bestimmte Parteien in einem international Konflikt tun. Das mag sich erstmal komisch anhören, und ich selber will hier auch nicht Partei ergreifen und eine bestimmte Seite unterstützen, trotzdem ist es wichtig, immer und zu jederzeit Zugang zu allen Informationen zu erhalten. Das genau macht eine Demokratie aus. Es müssen Informationen von beiden Seiten gleichermassen zugänglich sein. Ausserdem leiden unter solchen Einschränkungen nicht nur die Unterstützer oder die Beteiligten eines Kriegs, sondern eben auch die Unbeteiligten bzw. die Menschen, die den Krieg nicht untersützten. Deshalb bin ich auch der Meinung, dass dieser Schritt von DuckDuckGo der falsche ist, und ein fragliches Bild auf den Anbieter wirft.

DuckDuckGo und Microsoft

Das Thema DuckDuckGo und Microsoft ist etwas komplizierter. Es ist wahr, dass DuckDuckGo in der Vergangenheit Microsofts Bing-Suchtechnologie als Teil seiner Suchinfrastruktur verwendet hat. Das bedeutet jedoch nicht, dass DuckDuckGo in irgendeiner weise versucht, die Privatsphäre der Benutzer zu beeinträchtigen oder Daten auf unangemessene Weise auszutauschen.

Hier sind einige Punkte, die man bei der Untersuchung dieser Beziehung berücksichtigen sollte:

  1. Suchinfrastruktur: DuckDuckGo nutzt eine Kombination verschiedener Quellen, um seine Suchergebnisse zu generieren, darunter auch Bing. Das bedeutet, dass einige der Suchergebnisse, die Benutzer auf DuckDuckGo sehen, tatsächlich von Bing stammen könnten. Das bedeutet jedoch nicht, dass DuckDuckGo die Datenschutzgewohnheiten von Bing übernimmt oder dass Benutzeranfragen an Microsoft weitergegeben werden, um individuelle Profile zu erstellen.
  2. Datenschutz: Trotz der Verwendung von Bing für einige Suchanfragen verpflichtet sich DuckDuckGo, die Anfragen der Benutzer nicht zu speichern oder an Dritte weiterzugeben. Die Zusammenarbeit mit Microsoft im Bereich der Suchtechnologie beeinträchtigt dieses Versprechen nicht.
  3. Transparenz: DuckDuckGo ist sehr transparent darüber, wie es Suchergebnisse generiert und welche Daten es sammelt. Die Tatsache, dass sie Teile der Bing-Technologie nutzen, wird nicht verheimlicht.
  4. Wirtschaftliche Überlegungen: Die Suchtechnologie ist komplex und erfordert erhebliche Ressourcen, um effektiv zu sein. Für ein Unternehmen wie DuckDuckGo, das nicht die gleiche Größe und Ressourcen wie Google oder Microsoft hat, ist es sinnvoll, vorhandene Technologien zu nutzen, um Benutzern qualitativ hochwertige Suchergebnisse zu bieten.

Es ist wichtig, zu wissen, dass die Nutzung einer Technologie oder Infrastruktur eines anderen Unternehmens nicht unbedingt bedeutet, dass die Werte und Prinzipien des ursprünglichen Unternehmens übernommen werden. DuckDuckGo hat sich klar zu Datenschutz und Nicht-Verfolgung verpflichtet, und diese Verpflichtung bleibt bestehen, unabhängig von den technologischen Partnern, mit denen sie zusammenarbeiten. Des weiteren Arbeiten viele freiheitliche Betriebssysteme und Mobile Systeme immer noch mit DuckDuckGo, da diese Suchmaschine dort Ihren gewissen Vorteil in der Vergangenheit aufzeigen konnte. Wir werden sehen ob sich in zukunft die Standardsuchmaschinen, z.B bei GrapheneOS evt doch ändern werden?

Mozilla und der Datenverkaufs-Mythos

Mozilla, das Unternehmen hinter dem beliebten Firefox-Browser, hat sich seit seiner Gründung der Offenheit und dem Datenschutz verschrieben. Die Idee, dass Mozilla Benutzerdaten verkauft, ist nicht nur unschlüssig, sondern steht im Widerspruch zu allem, wofür das Unternehmen steht.

Mozilla sammelt einige Daten von seinen Benutzern, hauptsächlich Telemetriedaten und Crash-Berichte. Diese Daten werden genutzt, um den Browser zu verbessern und Probleme zu identifizieren, und sie sind in der Regel anonymisiert und aggregiert, sodass sie nicht zur Identifizierung einzelner Benutzer verwendet werden können. Diese Daten sammelt auch ein Privacy Browser wie Bromite, da solche Daten benötigt werden um einen Browser überhaupt zu optimieren und weiter zu entwickeln, Sicherheitslücken zu finden und schliessen zu können.

Wie bereits erwähnt, sammelt Mozilla (das Unternehmen hinter Firefox) bestimmte Daten, um die Leistung und Funktionalität des Browsers zu verbessern. Die Frage ist, wie diese Daten gesammelt und verwendet werden.

Was für Daten Sammelt Mozilla

Mozilla hat jedoch eine der transparentesten und benutzerfreundlichsten Ansätze in Bezug auf Datenschutz und Datensammlung in der Technologiebranche. Hier einige Gründe dafür:

  1. Art der gesammelten Daten: Die von Firefox standardmäßig gesammelten Daten sind hauptsächlich Telemetrie-Daten, die Informationen über die Performance, die Nutzung und Abstürze des Browsers enthalten. Diese Daten sind in der Regel anonym und werden dazu verwendet, um den Browser zu verbessern.
  2. Offenlegung: Mozilla legt offen dar, welche Daten es sammelt und wie diese Daten verwendet werden. Diese Informationen sind für jeden Benutzer zugänglich und verständlich.
  3. Benutzerkontrolle: Benutzer haben die Kontrolle darüber, welche Daten an Mozilla gesendet werden. Alle der Datensammlungsoptionen können in den Einstellungen des Browsers deaktiviert werden.
  4. Dritte-Parteien-Überprüfungen: Mozilla hat seine Produkte und Dienstleistungen regelmäßig von Dritten überprüfen lassen, um sicherzustellen, dass sie die Datenschutzstandards einhalten. Diese Überprüfungen sind dazu gedacht, die Privatsphäre und Sicherheit der Benutzer zu gewährleisten.
  5. Gemeinnützige Struktur: Im Gegensatz zu vielen anderen Technologieunternehmen ist Mozilla eine gemeinnützige Organisation. Dies bedeutet, dass sie keinen finanziellen Anreiz haben, Benutzerdaten zu verkaufen oder sie auf eine Weise zu nutzen, die dem Wohl der Benutzer zuwiderläuft.

Es gibt immer wieder Studien und Untersuchungen, die die Datenschutzpraktiken von Browsern untersuchen. Viele dieser Studien haben die Bemühungen von Mozilla hervorgehoben, die Privatsphäre seiner Benutzer zu schützen.

Abschließend ist es wichtig, zwischen "kann Daten sammeln" und "wählt es, Daten auf eine bestimmte Weise zu sammeln und zu verwenden" zu unterscheiden. Während Firefox technisch gesehen Daten sammeln kann, hat Mozilla bewusst Entscheidungen getroffen, um die Privatsphäre und Kontrolle seiner Benutzer zu respektieren und zu schützen. Diese Daten kann auch ein Bromite Browser sammeln, das liegt in der Natur der Sache, was jedoch wichtig zu wissen ist, dass diese Browser solche Dinge eben nicht tun.

FireFox mit extra Privacy Features

Der Firefox Browser lässt sich sogar stärker auf Privacy optimieren als es mit anderen Browser möglich ist. Wir werden dem auch bald noch einen eigenen Beitrag widmen. Wer etwas Zeit und technisches Verständnis hat, kann hier auf dem Privacy-Handbuch gern mehr dazu lesen und bereits einige vorkonfigurierte Settings ausprobieren.

Es ist wichtig zu wissen, dass Mozilla kein traditionelles Technologieunternehmen ist. Es ist eine gemeinnützige Organisation, die sich der Schaffung eines freien und offenen Internets verschrieben hat. Der Verkauf von Benutzerdaten würde nicht nur das Vertrauen der Gemeinschaft zerstören, sondern auch gegen die eigenen Grundsätze von Mozilla verstoßen.

Sind Mozilla und DuckDuckGo Open Source?

Ja, sowohl Firefox als auch DuckDuckGo haben starke Beziehungen zur Open-Source-Gemeinschaft:

  1. Firefox: Firefox ist ein Open-Source-Webbrowser, der von Mozilla entwickelt wurde. Der Quellcode von Firefox ist unter der Mozilla Public License 2.0 lizenziert und kann von jedem eingesehen, verwendet, modifiziert und verteilt werden. Das Projekt wird in einem öffentlichen Repository gehostet, und Beiträge von der Community sind willkommen. Dieser Open-Source-Ansatz hat dazu beigetragen, dass Firefox zu einem der vertrauenswürdigsten und am weitesten verbreiteten Browser weltweit wurde, da Transparenz und Community-Beteiligung zentrale Prinzipien von Mozilla sind.
  2. DuckDuckGo: Die Suchmaschine DuckDuckGo selbst ist nicht vollständig Open Source. Allerdings hat DuckDuckGo verschiedene Komponenten und Tools, die sie entwickelt haben, als Open Source veröffentlicht. Zum Beispiel ist der DuckDuckGo Privacy Browser, eine mobile Browser-App mit Fokus auf Datenschutz, Open Source. Ebenso sind viele ihrer Community-getriebenen Instant Answer Plugins, die in den Suchergebnissen erscheinen, auf GitHub als Open Source verfügbar. Dies bedeutet, dass Entwickler sie einsehen, verbessern und darauf aufbauen können.

Es ist wichtig zu betonen, dass der Open-Source-Ansatz sowohl bei Firefox als auch bei vielen DuckDuckGo-Projekten es den Benutzern ermöglicht, genau zu überprüfen, wie diese Software funktioniert. Dies fördert Transparenz und Vertrauen in der Community. Das bedeutet wiederum, dass es keine heimlichen Backdoors gibt, und dass alles, was beide Unternehmen sammeln, überprüft werden kann, da der Code öffentlich verfügbar ist.

Schlussfolgerung und Empfehlungen

In einer Zeit, in der der Datenschutz im Vordergrund steht, ist es verständlich, dass die Menschen kritisch gegenüber Technologieunternehmen sind. Allerdings ist es genauso wichtig, fundierte Meinungen auf Fakten und Beweisen zu basieren.

Vor dem Hintergrund dieser Fakten ist es entscheidend einen diversifzierten Blick auf alle aktuellen Information zu werfen Ein informierter Benutzer ist ein stärkerer und sicherer Benutzer. Es liegt an uns allen, sich zu informieren und die digitalen Werkzeuge, die wir täglich nutzen, besser zu verstehen. Wer also also die aktuellen Handlungen von DuckDuckGo nicht untersützt, sollte die Suchmaschine tatsächlich wechseln, nur so kann man ein kleines Zeichen setzen. Wir empfehlen aktuell die Brave-Suchmaschine, da diese unzensiert alle Inhalte wiedergibt und zur aktuellen Lage sich verpflichtet hat, bestimmte Seiten nicht anders zu ranken als andere Quellen.

Ich hoffe der Artikel "Sammelt Mozilla Daten oder zensiert DuckDuckGo?" hat Euch etwas Klarheit in die Thematik gebraucht. Habt Ihr Kommentare oder andere Infos? Dann schreibt sie in die Kommentare!

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